Dienstag, 20. August 2013

Ausreiseseminar und die letzten Wochen Deutschland

Diesmal fand das Seminar, das letzte vor meiner Ausreise, deshalb Ausreiseseminar, in Wabern, gar nicht so weit von Kassel, statt. Das Seminarhaus nennt sich Anorak21 und ist ein von Familien bewirtetes Gasthaus für Gruppen wie uns. Es gibt dort eine riesige Wiese, Volleyballplatz, Basketballplatz, BMX-Garten, Bandraum und und und. Zusätzlich laufen dort Katzen, Hühner, Hasen und sogar Schweine frei herum, teilweise echt aufregend solch ein dickes Schwein von seinem Handtuch herunterzukommen und damit seine Pause in der Sonne zu unterbrechen. Das ganze Seminar war Selbstverpflegung und durch Eigeninitiative aufgebaut. Willst du Bananen essen, musst du dich drum kümmern, das Bananen eingekauft werden oder sie selbst einkaufen, willst du Fußball spielen, musst du eben in der Pause Leute fürs Fußballspielen zusammentrommeln. Willst du etwas zu diesem Thema hören, musst du dies sagen, magst du ein Thema nicht hören, weil jeder es schon kennt, dann kümmerst du dich darum das es gegen ein Interessanteres ausgetauscht wird.
Angeleitet wurde das Seminar diesmal von Andrea, meine Ansprechperson beim IB und Koordinatorin für Kamerun, Nils, ein selbständiger Teamer, und Michael, ein brandneuer und auch echt guter Teamer. Zusätzlich waren noch die Ehemaligen Anne, sie war ein Jahr in Kamerun, und Janosch, ein „Abbrecher“ aus Tansania, im Team. Auch Bernhard, der Zuständige für Südafrika vom IB, kam für ein paar Stunden vorbei.

Die interessantesten Themen waren meiner Meinung nach Diskriminierung, Rassismus und Privilegien und „Ich als Weltgestalter_in“ teil 2, welches eigentlich alle diese Themen umfasst.
Wiedermal ging es nicht darum dem in der Schule und im Alltag Erlernten einen Stein vor die Füße zu legen und dies für falsch zu erklären, sondern eine andere Perspektive und eine Alternative darzulegen. Ob diese wiederum richtig oder falsch ist, ist kritisch zu hinterfragen. Meines Erachtens ist es wichtig zu sehen, welche Privilegien vorhanden sind, nur weil ich in Deutschland als Weißer geboren wurde. Ich kann ohne Probleme zu Schule gehen, bestehe ohne Probleme mein Abi und habe keine Probleme damit mir mein Studienfach in meiner Musterstadt auszusuchen, oder eben zu entscheiden ob ich ein Jahr in Kamerun verbringen möchte. Gehe Ich rein logisch ein paar Gesellschaftsschichten nach „runter“ so sähe das ganz anders aus.
Und solange das so ist, stehe ich als „Weltgestalter“ genau dort um etwas umzugestalten, wenn ich das denn möchte.
Die Themen sind in einem kleinen Blogartikel aber gar nicht so einfach zu bearbeiten, ich möchte einfach nett auf die Homepage von „zuhause weltweit“ verweisen, das Team hat sich mit diesen Themen stark befasst und auch uns mit den „Ich als Weltgestalter_in“ Abschnitten dahingehend sensibilisiert.

Als Highlight gilt natürlich die Laura! Ich hab sie auf dem Seminar nämlich kennengelernt und sie ist Spitze! Wir passen gut zueinander und haben ziemlich viele Ähnlichkeiten. Sie ist unordentlich, ich bin es, sie ist vergesslich, ich auch, sie ist unkompliziert, ich auch, sie ist locker, ich eben auch. Böse Kombination, aber das wird :P
(Während ich diesen Text schreibe sitzt sie neben mir in hier in Bali und liest ein Buch. Wir haben schon drei Tage im Haus geschafft, der Rest wird kein Ding, wir funktionieren echt super!)

Die letzten zwei Wochen waren geprägt durch Sommerferienspiele in Vellmar und Freundetreffen und verabschieden. Von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr, mit Besprechung auch mal gerne 17.00 Uhr, durfte ich zusammen mit Hanna unsere Gruppe „Die Sonnenkinder“ in der Grundschule Niedervellmar betreuen. Danach dann eben Freunde und Bekannt sehen und mich von ihnen verabschieden. Das war Stress pur, aber ich wollte es so und brauchte den Kick vor Kamerun. Die Sommerferienspiele sah ich auch gut als Ergänzung und Training für das kommende Jahr als Lehrer und Betreuer noch größerer Gruppen.
Und wie im nächsten Eintrag beschrieben: mit einem Klacks die Abreise.

Das hier ist ein etwas schludriger Post, da die Ereignisse jetzt schon ungefähr einen Monat zurückliegen, ich wollte trotzdem etwas schreiben und hoffe es halbwegs gut gemacht zu haben.

Liebe Grüße





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