Diesmal
fand das Seminar, das letzte vor meiner Ausreise, deshalb
Ausreiseseminar, in Wabern, gar nicht so weit von Kassel, statt. Das
Seminarhaus nennt sich Anorak21 und ist ein von Familien bewirtetes
Gasthaus für Gruppen wie uns. Es gibt dort eine riesige Wiese,
Volleyballplatz, Basketballplatz, BMX-Garten, Bandraum und und und.
Zusätzlich laufen dort Katzen, Hühner, Hasen und sogar Schweine
frei herum, teilweise echt aufregend solch ein dickes Schwein von
seinem Handtuch herunterzukommen und damit seine Pause in der Sonne
zu unterbrechen. Das ganze Seminar war Selbstverpflegung und durch
Eigeninitiative aufgebaut. Willst du Bananen essen, musst du dich
drum kümmern, das Bananen eingekauft werden oder sie selbst
einkaufen, willst du Fußball spielen, musst du eben in der Pause
Leute fürs Fußballspielen zusammentrommeln. Willst du etwas zu
diesem Thema hören, musst du dies sagen, magst du ein Thema nicht
hören, weil jeder es schon kennt, dann kümmerst du dich darum das
es gegen ein Interessanteres ausgetauscht wird.
Angeleitet
wurde das Seminar diesmal von Andrea, meine Ansprechperson beim IB
und Koordinatorin für Kamerun, Nils, ein selbständiger Teamer, und
Michael, ein brandneuer und auch echt guter Teamer. Zusätzlich waren
noch die Ehemaligen Anne, sie war ein Jahr in Kamerun, und Janosch,
ein „Abbrecher“ aus Tansania, im Team. Auch Bernhard, der
Zuständige für Südafrika vom IB, kam für ein paar Stunden vorbei.
Die
interessantesten Themen waren meiner Meinung nach Diskriminierung,
Rassismus und Privilegien und „Ich als Weltgestalter_in“ teil 2,
welches eigentlich alle diese Themen umfasst.
Wiedermal
ging es nicht darum dem in der Schule und im Alltag Erlernten einen
Stein vor die Füße zu legen und dies für falsch zu erklären,
sondern eine andere Perspektive und eine Alternative darzulegen. Ob
diese wiederum richtig oder falsch ist, ist kritisch zu hinterfragen.
Meines Erachtens ist es wichtig zu sehen, welche Privilegien
vorhanden sind, nur weil ich in Deutschland als Weißer geboren
wurde. Ich kann ohne Probleme zu Schule gehen, bestehe ohne Probleme
mein Abi und habe keine Probleme damit mir mein Studienfach in meiner
Musterstadt auszusuchen, oder eben zu entscheiden ob ich ein Jahr in
Kamerun verbringen möchte. Gehe Ich rein logisch ein paar
Gesellschaftsschichten nach „runter“ so sähe das ganz anders
aus.
Und
solange das so ist, stehe ich als „Weltgestalter“ genau dort um
etwas umzugestalten, wenn ich das denn möchte.
Die
Themen sind in einem kleinen Blogartikel aber gar nicht so einfach zu
bearbeiten, ich möchte einfach nett auf die Homepage von „zuhause
weltweit“ verweisen, das Team hat sich mit diesen Themen stark
befasst und auch uns mit den „Ich als Weltgestalter_in“
Abschnitten dahingehend sensibilisiert.
Als
Highlight gilt natürlich die Laura! Ich hab sie auf dem Seminar
nämlich kennengelernt und sie ist Spitze! Wir passen gut zueinander
und haben ziemlich viele Ähnlichkeiten. Sie ist unordentlich, ich
bin es, sie ist vergesslich, ich auch, sie ist unkompliziert, ich
auch, sie ist locker, ich eben auch. Böse Kombination, aber das wird
:P
(Während
ich diesen Text schreibe sitzt sie neben mir in hier in Bali und
liest ein Buch. Wir haben schon drei Tage im Haus geschafft, der
Rest wird kein Ding, wir funktionieren echt super!)
Die
letzten zwei Wochen waren geprägt durch Sommerferienspiele in
Vellmar und Freundetreffen und verabschieden. Von 9.00 Uhr bis 16.00
Uhr, mit Besprechung auch mal gerne 17.00 Uhr, durfte ich zusammen
mit Hanna unsere Gruppe „Die Sonnenkinder“ in der Grundschule
Niedervellmar betreuen. Danach dann eben Freunde und Bekannt sehen
und mich von ihnen verabschieden. Das war Stress pur, aber ich wollte
es so und brauchte den Kick vor Kamerun. Die Sommerferienspiele sah
ich auch gut als Ergänzung und Training für das kommende Jahr als
Lehrer und Betreuer noch größerer Gruppen.
Und
wie im nächsten Eintrag beschrieben: mit einem Klacks die Abreise.
Das
hier ist ein etwas schludriger Post, da die Ereignisse jetzt schon
ungefähr einen Monat zurückliegen, ich wollte trotzdem etwas
schreiben und hoffe es halbwegs gut gemacht zu haben.
Liebe
Grüße
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