Dryseason:
Tagsüber heiß, Nachts kalt, kein Regen. Dezember bis Anfang März.
Rainyseason:
Tagsüber warm, Nachts warm, Regen Regen Regen, immer Regen. März
bis November.
Regen,
das hab ich von der Schule mitgenommen, ist Wasser in Form von
Tropfen, welches vom Himmel kommt und alles ganz nass macht. Pflanzen
brauchen wiederum Wasser um zu wachsen. Dann ist doch jetzt, zum
beginn der Regenzeit, der perfekte
Moment etwas zu pflanzen. Deshalb
starten wir jetzt mit unserem Gardening Project durch, an der
staatlichen Schule Bali Town I wird uns ein Feld von ca. 20 Metern
mal 40 Metern zur Verfügung gestellt. Die Schüler haben zusammen
mit dem Schulleiter und den Lehrern Gartenbeds, Reihen von gehäufter,
gelockerter Erde, außerdem ein paar Autoreifen mit Dünger und
reichhaltiger Erde für die "Baumschule" (hier heißt es
Nursery, ich denke Baumschule ist die beste Übersetzung) vorbereitet
und ein Regenschutz für die Baumschule gebaut.
Unsere erste Generation Bohnen vor ihrer Ernte |
Die Karöttchen, hier noch klein und brav |
Wassermelone, seht ihr die ca. 2cm große Wassermelone unter der Blüte? |
Der frisch arrangierte Garten, mittlerweile sind noch ein paar Reihen dazugekommen |
Die Bohnen nach dem Trocknen, diese Bohnen kann man wieder einpflanzen |
Die Baumschule, Salat und Kohl, geschützt vor dem Regen |
Die übrigen Bohnen, vielleicht werden sie schon an Schüler*innen verteilt |
Die Bohnen wurden nach dem "Spot-Manuring"-System gepflanzt |
Die Karöttchen, ca. 5cm groß |
Fleißig pflanzende Primaries |
Die
Idee hinter dem Projekt ist folgende:
Wir,
Laura und ich, kommen zur Schule und oft sind einige Schüler
abwesend. Das hat verschiedene Gründe, Krankheit, Abwesend wegen
einer wichtigen Feier, Markttag und das Kind muss arbeiten. Ein Grund
das viele Kinder fehlen ist leider auch, dass die Eltern die
Schulgebühren nicht bezahlt haben, da kann es sein, dass das Kind
nur alle zwei Wochen da ist, weil die Eltern die monatlichen Gebühren
erst Mitte des Monats bezahlen können.
Wir
wollen versuchen mit den Samen die wir haben, die Kinder und die
Familien dieser Kinder zu entlasten. Die Schüler sollen von dem
Gewinn profitieren, den Eltern entweder Geld nach Hause bringen,
damit mehr Einkommen vorhanden ist, oder wenn möglich, und das ist
das Langzeitziel, eigene kleine Gärten errichten und ihre
Schulgebühren selber erwirtschaften können.
Zusätzlich
ist eine Farm, eigentlich hat jede Familie hier ein Feld, eine gute
Nebeneinkunft. Die Kinder sollen Verantwortung für den Garten aber
auch die benötigten Gärtnerfähigkeiten erlernen.
Mit
den Samen, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben wollen wir
in der ersten Generation die Schulfarm bepflanzen, dann wollen wir
Samen reproduzieren und diese auch an Schüler aushändigen.
Grüne
Bohnen die wir schon am Anfang der Dryseason gepflanzt haben sind nun
gewachsen, gereift, wurden getrocknet und die gewonnen Samen wurden
mittlerweile wieder eingepflanzt. Während wir bei der ersten
Pflanzung ungefähr ein Drittel solch eines Gartenbeds bepflanzen
konnten, haben wir nun schon ein ganzes Gartenbed mit Samen bestückt
und haben trotzdem noch mehr als die Hälfte der Bohnensamen übrig.
Was haben wir gepflanzt?
Im
Dezember:
Grüne Bohnen
Die
grünen Bohnen oder Brech-/Gartenbohnen sind mittlerweile schon
geerntet, getrocknet und neu eingepflanzt wurden.
Okrah
War
leider kein Erfolg, das Feld wurde kaum bewässert und Okrah brauchte
zu viel Wasser.
Karotten
Wachsen
noch bis Mai/Juni vor sich hin, die größten sind ungefähr fünf
Zentimeter lang.
Wassermelone
Besonders
schwierig. Wassermelonen brauchen besonders viel Wasser, aber auch
besonders viel Sonne. In Bali ist es außerdem eigentlich zu kalt für
Wassermelonen. Drei Pflanzen haben überlebt, ranken und blühen,
eine einzige klitzekleine Wassermelone ist auszumachen.
Im
März:
Salat
Muss
geschützt in der Baumschule keimen, ist aber wohl schwierig hier in
Bali. Wäre schön wenn Salat funktioniert, weil er eigentlich wenig
Arbeit bedeutet, aber teuer verkauft werden kann.
Kohl
Ein
Kohl kostet ungefähr 200 CFA. Drei Reihen mit Kohl könnten gut
20000 CFA einbringen, was einige Schulgebühren bedeutet.
Brokkoli
Kennt
hier noch kaum jemand und ist ziemlich teuer. Müsste dann
wahrscheinlich in Bamenda verkauft werden.
Zucchini
Kannte
gar keiner. Ist ein Experiment und kann teuer in Bamenda verkauft
werden.
Senf
Wie
gehe ich mit Senf um? Ist auch ein Experiment, Senf wächst wohl
unglaublich schnell und kann immer noch als Gründünger benutzt
werden.
Rettich
Habe
ich hier noch nie gesehen, ist auch ein Versuch.
Schwarze
und grüne Bohnen, verschiedene "Vegetables", also
Grünzeug, was zu einem spinatähnlichen Gericht verarbeitet wird,
echt lecker.
Dank
der Regenzeit müssen wir uns um Wasser keine Sorgen mehr machen, das
einzige was bleibt ist die Düngung. Wir verwenden Naturdünger, bis
jetzt nur Kompost. Wahrscheinlich werden wir noch Kompost irgendwoher
beziehen müssen, da wird eben eine reichhaltige Ernte sehen wollen.
Das
wäre mal wieder ein kurzer Text über meine Arbeit hier in Bali. Der
grüne Daumen fehlt mir zwar immer noch, aber wir arbeiten mit
erfahrenen und motivierten Leuten zusammen.
Let
it grow!