Samstag, 22. März 2014

2. Zwischenbericht während des Freiwilligendienstes

Ich wollte meinen lieben Lesern mal einen Einblick in unsere Berichterstattung gegenüber unserem Arbeitgeber, dem IB, geben. Also veröffentliche ich in diesem Post einfach mal den 2. Zwischenbericht. Ein paar Stellen habe ich ausgelassen, die sind Privat oder uninteressant.

Name der/des Freiwilligen: Max Mosig

Zeitraum des Freiwilligendienstes:

Einsatzstelle und Land: Bali - CAMAAY - Kamerun


  1. Situationsbeschreibung
    1. Zunächst zu deinem Zwischenseminar – Wie war dieses Seminar für dich? Was war wichtig? Was hat dir gefallen, was weniger?

Das Seminar war gut. Es war schön einmal wieder alle meine kamerunischen Mitfreiwilligen zu sehen und sich mit ihnen auszutauschen, zu tratschen und über all die schönen, aber auch die unschönen Momente der bisherigen Hälfte zu erfahren. Zusätzlich war das Seminar hilfreich, um unsere Mentorin Magdalena genauer kennenzulernen.
Da auch das Zwischenseminar wie ein IB-Seminar aufgebaut sein sollte, wurden die Themen zusammen gefunden, erarbeitet und über diese geredet. Wichtig war für mich über Fundraising zu sprechen, denn auch wenn ich schon eine meiner Meinung nach ausgearbeitete Auffassung über dieses Thema habe, ist es doch schwierig im Alltag und besonders mit Patrick damit umzugehen.
Den Niveauunterschied zwischen einem vom IB angeleiteten Seminar und diesem Zwischenseminar hat man gemerkt, war aber wenig ausschlaggebend und nicht weiter schlimm. Magdalena und Dina haben sehr gute Arbeit geleistet, waren freundlich und spontan und insgesamt nenne ich das Zwischenseminar als gelungen.

    1. Gibt es Impulse oder Fragen, die du dort bearbeiten oder mitnehmen konntest?

Antirassismus und Vorurteile: Ich merkte schon vor dem Seminar, das ich wieder in die alten Muster hineinfiel und voreilig schnell und unbewusst über fremde Menschen urteilte. So finde ich, dass dieses Thema ein erneut wichtiger Impuls für mich aber auch meine Mitfreiwilligen war.
Eine Frage die mich dauerhaft beschäftigt ist, was ich nach meinem halben Jahr Erfahrung überhaupt noch erreichen möchte, in welche Projekte stecke ich Energie, welche Projekte lasse ich gehen?

    1. Hast du dir für die kommende Zeit etwas konkretes vorgenommen? Wie geht dieses Vorhaben voran?

Fortführen des gewaltfreie Erziehung Projektes „Step by Step to a nonviolent education“, mit einer weiteren Schule, und einem mit Patrick abgesprochenem Projektfahrplan.
Zusammenstellen einer Antivirus-CD. Viele Kopierläden und Computerschulen können nicht gut arbeiten, da ihnen Computerviren die Computer kaputt machen. Die freeware Programme sind heruntergeladen und müssen nur noch von der CD installiert werden.
Zusammenstellen einer Lern-CD für Grundschullehrer. Besonders in den logischen Fächern wie zum Beispiel Mathe fehlt den Kindern das Gefühl für dieses Fach, Lösungen werden auswendig gelernt und die Thematik nicht verstanden. Mithilfe von YouTube-Videos wollte ich eine Lern-CD mit möglichen Methoden und weiteren Übungen für die Schüler aber auch die Lehrer zusammenstellen.


    1. Gibt es Unterstützungsbedarf von unserer Seite, den du hier gerne benennen möchtest?


    1. Hast du Gedanken zur Fortführung des Projektes als Einsatzstelle für zukünftige Freiwillige?

Patrick, mein Vorgesetzter und Chef von CAMAAY, ist schwierig zu handhaben, und exzentrisch, trotzdem würde es mich traurig stimmen, Bali als wundervollen Einsatzort zu streichen. Die balische Gemeinschaft ist wundervoll, die Lage ist traumhaft und das Projekt macht Spaß und ist eine gute Erfahrung.


    1. Wie kommst du inzwischen mit der Sprache im Gastland zurecht?

Wandaful. Mein Englisch wird von Woche zu Woche einfacher, ich spreche viel flüssiger als zu beginn, habe kaum noch Probleme das Gesprochene zu verstehen, benutze aber auch ein viel simpleres Englisch.
Das Pidgin versaut mir mein Englisch.

    1. Wie geht es dir mit deiner Arbeit?

Gut.

    1. Wie gestaltet sich das Verhältnis zu deiner Anleiterin oder deinem Anleiter in der Einsatzstelle? Hast du eine weitere Person in deinem Gastland, die dich begleitet (z.B. Mentor/in, Koordinator/in für Freiwillige, „privater“ Kontakt)? Welche Bedeutung hat oder haben diese?

Meine Mentorin ist Magdalena. Unser Verhältnis baut sich nach dem Prinzip „Mir geht es gut, ich melde mich nicht“ auf. Magdalena ist trotzdem an meinem Wohlbefinden interessiert und ruft uns gelegentlich an.

    1. Wie geht es dir ggf. mit deinen Mit-Freiwilligen oder Menschen die dir auf der Arbeit oder im Zusammenleben sehr nahe sind?


    1. Inwiefern hast du an uns als deine Ansprechpartner vom IB den Wunsch nach einer Intensivierung bzw. Veränderungen im Kontakt? Wie erlebst du unser Kontaktangebot und die pädagogische Begleitung?

Ich habe bisher zwar noch nicht viel erlebt, bin aber zufrieden, ich denke ihr seid für mich da, wenn ich euch brauche. Diese psychische Unterstützung reicht mir vollkommen.


  1. Finanzen und Förderkreis

  1. Inwiefern spielen finanzielle Fragen für dich eine Rolle in deinem Freiwilligendienst?

Ein bisschen knapp ist mir das vorhandene Geld schon, kann mich aber auch nicht beschweren, da ich viel Reise, viel Geld für dies und das ausgebe und auch für unsere Projekte ein teil draufgeht. Insgesamt denke ich, das mir das Geld gut ausreichen könnte.


    1. Welche Erfahrungen hast du mit dem Aufbau eines Förderkreises gemacht – finanzielle und ideelle?

Größtenteils Gute. Es hat Spaß gemacht, mich unter die Leute gebracht, mein Selbstbewusstsein gestärkt und mich überzeugt, diesen Freiwilligendienst anzutreten. Andererseits war dies, mit Abistress, Impfungen, Visum und Seminaren auch viel Arbeit. Trotzdem ist der Lebensabschnitt „Vor dem Freiwilligendienst“ zu dem der Förderkreis gehört eine Zeit gewesen, die mir viel Spaß gemacht hat, meine Kreativität gekitzelt und meine Kraft genutzt hat.

  1. Blick zurück und nach vorne:
    1. Das Jahr ist zur Hälfte vorbei. Mit welchem Gefühl schaust du auf die vergangenen 6 Monate zurück?

Ich bin traurig, dass schon sechs Monate vorbei sind. Da hilft mir Gedanke an mein Abreisedatum aber auch nicht weiter.

    1. Was waren Highlights, was dunkle Momente?

+ Die erste Beerdigung (Highlight!), das erste mal zum Essen eingeladen, durch Bali laufen und von jedem gegrüßt zu werden.
- Zwei Wochen Stromausfall vor Weihnachten (ziemlich dunkler Moment...)


    1. Was nimmst du aus dieser Zeit mit?

Meine gekauften Masken, Geduld, das schlechte Englisch, ganz viele verschiedene Impulse.

    1. Mit welchem Gefühl schaust du auf die kommenden 6 Monate?

Mit den Augen voraus, weitermachenen und positiv denkendem Gefühl.

    1. Was wünschst du dir für diese Zeit?

Das ich immer über mich selber lachen kann.

    1. Deine Anmerkungen:

Es wäre nützlich die Rolle von Patrick, den Freiwilligen und auch dem IB gegenüber Patrick genauer zu definieren. Ich habe mitbekommen, dass in vielen Projekten Spannungen zwischen Arbeitgeber und -nehmer herrschen, ich denke das ist ein Fehler zwischen den verschiedenen Erwartungen.

Liebe Grüße an das IB VAP-team.





Und liebe Grüße an euch aus Bali.




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