Dienstag, 25. März 2014

Gardening Project – was wächst, das wächst

Dryseason: Tagsüber heiß, Nachts kalt, kein Regen. Dezember bis Anfang März.

Rainyseason: Tagsüber warm, Nachts warm, Regen Regen Regen, immer Regen. März bis November.

Regen, das hab ich von der Schule mitgenommen, ist Wasser in Form von Tropfen, welches vom Himmel kommt und alles ganz nass macht. Pflanzen brauchen wiederum Wasser um zu wachsen. Dann ist doch jetzt, zum beginn der Regenzeit, der perfekte
Unsere erste Generation Bohnen vor ihrer Ernte


Die Karöttchen, hier noch klein und brav

Wassermelone, seht ihr die ca. 2cm große Wassermelone unter der Blüte?

Der frisch arrangierte Garten, mittlerweile sind noch ein paar Reihen dazugekommen

Die Bohnen nach dem Trocknen, diese Bohnen kann man wieder einpflanzen

Die Baumschule, Salat und Kohl, geschützt vor dem Regen

Die übrigen Bohnen, vielleicht werden sie schon an Schüler*innen verteilt

Die Bohnen wurden nach dem "Spot-Manuring"-System gepflanzt


Die Karöttchen, ca. 5cm groß

Fleißig pflanzende Primaries
Moment etwas zu pflanzen. Deshalb starten wir jetzt mit unserem Gardening Project durch, an der staatlichen Schule Bali Town I wird uns ein Feld von ca. 20 Metern mal 40 Metern zur Verfügung gestellt. Die Schüler haben zusammen mit dem Schulleiter und den Lehrern Gartenbeds, Reihen von gehäufter, gelockerter Erde, außerdem ein paar Autoreifen mit Dünger und reichhaltiger Erde für die "Baumschule" (hier heißt es Nursery, ich denke Baumschule ist die beste Übersetzung) vorbereitet und ein Regenschutz für die Baumschule gebaut.

Die Idee hinter dem Projekt ist folgende:

Wir, Laura und ich, kommen zur Schule und oft sind einige Schüler abwesend. Das hat verschiedene Gründe, Krankheit, Abwesend wegen einer wichtigen Feier, Markttag und das Kind muss arbeiten. Ein Grund das viele Kinder fehlen ist leider auch, dass die Eltern die Schulgebühren nicht bezahlt haben, da kann es sein, dass das Kind nur alle zwei Wochen da ist, weil die Eltern die monatlichen Gebühren erst Mitte des Monats bezahlen können.
Wir wollen versuchen mit den Samen die wir haben, die Kinder und die Familien dieser Kinder zu entlasten. Die Schüler sollen von dem Gewinn profitieren, den Eltern entweder Geld nach Hause bringen, damit mehr Einkommen vorhanden ist, oder wenn möglich, und das ist das Langzeitziel, eigene kleine Gärten errichten und ihre Schulgebühren selber erwirtschaften können.
Zusätzlich ist eine Farm, eigentlich hat jede Familie hier ein Feld, eine gute Nebeneinkunft. Die Kinder sollen Verantwortung für den Garten aber auch die benötigten Gärtnerfähigkeiten erlernen.
Mit den Samen, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben wollen wir in der ersten Generation die Schulfarm bepflanzen, dann wollen wir Samen reproduzieren und diese auch an Schüler aushändigen.
Grüne Bohnen die wir schon am Anfang der Dryseason gepflanzt haben sind nun gewachsen, gereift, wurden getrocknet und die gewonnen Samen wurden mittlerweile wieder eingepflanzt. Während wir bei der ersten Pflanzung ungefähr ein Drittel solch eines Gartenbeds bepflanzen konnten, haben wir nun schon ein ganzes Gartenbed mit Samen bestückt und haben trotzdem noch mehr als die Hälfte der Bohnensamen übrig.

Was haben wir gepflanzt?


Im Dezember:

Grüne Bohnen


Die grünen Bohnen oder Brech-/Gartenbohnen sind mittlerweile schon geerntet, getrocknet und neu eingepflanzt wurden.

Okrah


War leider kein Erfolg, das Feld wurde kaum bewässert und Okrah brauchte zu viel Wasser.

Karotten


Wachsen noch bis Mai/Juni vor sich hin, die größten sind ungefähr fünf Zentimeter lang.

Wassermelone


Besonders schwierig. Wassermelonen brauchen besonders viel Wasser, aber auch besonders viel Sonne. In Bali ist es außerdem eigentlich zu kalt für Wassermelonen. Drei Pflanzen haben überlebt, ranken und blühen, eine einzige klitzekleine Wassermelone ist auszumachen.

Im März:

Salat


Muss geschützt in der Baumschule keimen, ist aber wohl schwierig hier in Bali. Wäre schön wenn Salat funktioniert, weil er eigentlich wenig Arbeit bedeutet, aber teuer verkauft werden kann.

Kohl


Ein Kohl kostet ungefähr 200 CFA. Drei Reihen mit Kohl könnten gut 20000 CFA einbringen, was einige Schulgebühren bedeutet.

Brokkoli


Kennt hier noch kaum jemand und ist ziemlich teuer. Müsste dann wahrscheinlich in Bamenda verkauft werden.

Zucchini


Kannte gar keiner. Ist ein Experiment und kann teuer in Bamenda verkauft werden.

Senf


Wie gehe ich mit Senf um? Ist auch ein Experiment, Senf wächst wohl unglaublich schnell und kann immer noch als Gründünger benutzt werden.

Rettich


Habe ich hier noch nie gesehen, ist auch ein Versuch.

Schwarze und grüne Bohnen, verschiedene "Vegetables", also Grünzeug, was zu einem spinatähnlichen Gericht verarbeitet wird, echt lecker.

Dank der Regenzeit müssen wir uns um Wasser keine Sorgen mehr machen, das einzige was bleibt ist die Düngung. Wir verwenden Naturdünger, bis jetzt nur Kompost. Wahrscheinlich werden wir noch Kompost irgendwoher beziehen müssen, da wird eben eine reichhaltige Ernte sehen wollen.

Das wäre mal wieder ein kurzer Text über meine Arbeit hier in Bali. Der grüne Daumen fehlt mir zwar immer noch, aber wir arbeiten mit erfahrenen und motivierten Leuten zusammen.


Let it grow!

Keine Kommentare: